Zum Hauptinhalt springen

Die Rettung der seltenen Bergulme

durch die Jugendfeuerwehr

Welleringhausen ist als auch als „Das Bergulmendorf“ bekannt. Das Ortsbild wurde über Jahrhunderte hinweg von stattlichen und teilweise sehr alten Ulmenbäumen innerhalb und außerhalb des Dorfes geprägt. Die Ulmen finden hier ideale Bedingungen vor, da sie auf furchtbaren Verwitterungsboden aus Vulkangestein und Lößlehm gedeihen können. Die für Ulmen wichtige Bodenfeuchtigkeit ist durch die Tallage des Dorfes und entlang des Baches sowie in der Bergschlucht, „Am Steinberge“ reichlich gegeben.

Wissenswertes zur Bergulme: Pollenuntersuchungen in Sümpfen und Mooren des Rothaargebirges ergaben, dass die Ulme in der Jungsteinzeit (ca. 5000 vor Chr.) einwanderte. Die in Welleringhausen vorkommende Ulme ist die Bergulme (Ulmus montana). Im Winter erkennt man sie an den haselnussartigen Zweigen, an den die Knospen schräg über der Narbe des letztjährig abgefallenen Blattes stehen. Die Bergulme blüht schon früh im März; sie wird vom Wind bestäubt. Anfang Mai, wenn die Blätter erscheinen, reifen die Samen. Die Blätter sind am Rand gesägt, oft dreilappig an der Spitze und daran sicher zu erkennen, dass der Blattansatz am Stiel ungleichmäßig angesetzt ist. Die Samen stehen in Büscheln zusammen, das Samenkorn sitzt in der Mitte des Flugblattes und wird leicht vom Wind davongetragen. Die Samen keimen sofort. Der Keimling kann noch im gleichen Jahr zu einem 50 cm großen Bäumchen heranwachsen. Das Ulmenholz ist ein beliebtes Holz für den Innenausbau und Möbel. In einigen Häusern des Uplandes findet man noch sehr schöne, alte Schränke und Tische aus Ulmenholz.

Ulmensterben und Rettung der Bergulme: Ab dem Jahre 2000 setzte ein massives Ulmensterben im Dorf und der unmittelbaren Umgebung ein. Alle Bäume mussten aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Für die Erhaltung der seltenen Bergulme setzte sich bereits in den Jahren 1993 und 1994 die Jugendfeuerwehr Welleringhausen ein. Unter Anleitung vom damaligen Förster Martin Weltecke (Fortsamt Neerdar) wurden im Herbst die herabfallenden Blätter der Bäume (Ulmensamen) von der Straße und den Bürgersteigen durch die Jugendlichen aufgesammelt und zur biologischen Versuchsanstalt nach Hann. Münden zu dessen Aufzucht gebracht. In den nachfolgenden Jahren fanden die jungen Pflänzlinge, im Rahmen von groß angelegten Pflanzaktionen der Jugendfeuerwehren, ihren Weg wieder in die Upländer Bergwälder zurück. Hierbei wurden auch 300 junge Pflänzlinge, angrenzend an die Welleringhäuser Bergschlucht „Am Steinberge“, heute Springenwald, erfolgreich eingepflanzt.