Schulunterricht
in der alten Dorfschule
Erste Eintragungen für einen Schulunterricht in Welleringhausen finden sich im Neerdarer „Saalbuch“ (Grundsteuerregister) von 1681, wo geschrieben steht: "Der Pfarrer, die Kirche und die Schule sind zu Närdar. Für Welleringhausen wurde vermerkt: Haben vorzeiten, eine Schule gehabt, welche aber durch Zurückkommen der Einwohner abkommen… ..(eingestellt wurde)". Zu dieser Zeit war Schulunterricht ein Teil des alltäglichen Lebens und fand in sehr bescheidenen Verhältnissen, nämlich in den Stuben von Privathäusern, statt. Der Kirchenküster und der Lehrer waren oftmals die gleiche Person.
Im Jahre 1721, wurde in Welleringhausen eine eigene Schule wieder eingerichtet, die von einem Handwerkslehrer namens Hartwig aus Bömighausen erstmals geleitet wurde. Damit erfolgte gleichzeitig die Trennung von der Neerdarer Schule. Ein erstes Schulhaus muss es bereits im Jahre 1762 gegeben haben, da sich hierzu Eintragungen im Rechnungsbuch der Kirchengemeinde befinden. Die Schule war in den früheren Jahrhunderten von der Kirche abhängig.
Im Jahre 1841 erfolgt die Ausschreibung in den waldeckschen Regierungsblättern für ein neues Schulgebäude, welches unterhalb der Kirche errichtet wurde und heute als Privathaus genutzt wird. Die Mauererarbeiten hierzu waren mit 186 Thalern veranschlagt, Zimmer- und Schreinerarbeiten mit 212 Thalern, die Schlosserarbeit mit 40 Thalern sowie die Dacheindeckung mit 30 Thalern. Im Jahre 1857 wurden hier 28 Kinder unterrichtet.
1880 wurde beschlossen, das Strohdach, welches beim Abrennen des westlichen Nachbarhauses Briehl mit abbrannte, durch ein Schieferdach zu ersetzen. 300 Mark musste sich die Gemeinde dafür leihen und dies mit Zinsen zurückzahlen.
Das Jahresgehalt eines Lehrers für den Schulunterricht in Welleringhausen und Alleringhausen wurde im Jahre 1740 mit 38 Thalern und 9 Groschen angegeben. Im Jahre 1849 waren es bereits 100 Thaler pro Jahr. In den Jahren um 1770 mussten die Welleringhäuser Schulkinder 18 Groschen Schulgeld bezahlen. Für arme und bedürftige Kinder hat die Kirche das Schulgeld übernommen.
Bis zum Jahre 1830 kamen auch die Alleringhäuser Kinder zu Fuß zum Schulunterricht nach Welleringhausen. Anschließend wurde die Alleringhäuser Schule für 27 Jahre vom Welleringhäuser Lehrer mit verwaltet. Von 1941 bis 1948 gab es einen Schulverbund mit Alleringhausen. Danach bis zur endgültigen Schulauflösung im Jahre 1959 war die Welleringhäuser Schule wieder eigenständig. Die Schule in Welleringhausen war über alle Jahre immer eine einklassige Volksschule.
Im Jahre 1906 wurden die Arbeiten für ein neues Schulgebäude ausgeschrieben. Am 15. Oktober 1907 fand dann die Einweihung statt. Im Protokollbuch des Dorfes steht, dass der Gastwirt Heinrich Behlen „Schäpes“ beauftragt wurde zur Einweihung des neuen Schulgebäudes, wo 30 Gäste erwartet wurden, für etwa 8 Mark Kaffee und Kuchen und für die Schulkinder für 4 Mark Wecke zu besorgen. Außerdem soll eine Kiste Zigarren und etwas Bier verabreicht werden. Das damalige Schulgebäude wurde nach der Schulauflösung zur Gaststätte umgebaut und seit der Erweiterung im Jahre 1976, Teil unseres heutigen Dorfgemeinschaftshauses.
Quelle: Waldecksche Ortsippenbücher Band 42 „Welleringhausen“ Bearbeiter: Karl Thomas (Korbach)